Freitag, 09.45 Uhr

Demokratiegeschichte der Schweiz
Alle (Ohn)macht dem Volke?

In welchem historisch-politischen Kontext ist die direkte Demokratie in der Schweiz entstanden? Wie hat sie sich entwickelt? Warum und mit welchen Instrumenten ist es dem Bürgertum gelungen, seine Herrschaft trotz der formell machtvollen direkt-demokratischen Instrumente so unangefochten zu sichern? Warum wirkt der Mythos vom Schweizer Volkssouverän trotzdem?

Jakob Tanner, Historiker | Schwerpunkt Bildung |  Freitag, 9:45h | Raum 116

1968er-Revolten: ein Demokratisierungs-Schub?

Die 1968er-Revolten wehrten sich gegen autoritäre Strukturen. Sie wollten die Mit- bzw. Selbstbestimmung in wichtigen Lebensbereichen stärken und die kritische (Selbst-)Reflexion auch in eigenen Reihen praktizieren. Mit welchem Erfolg? Wie veränderten die 1968er-Revolten (basis-)demokratische Prozesse in der Schweiz? Das diskutieren wir auf der Grundlage kontroverser Einschätzungen und Erfahrungsberichte. Eigene Beiträge sind erwünscht.

Ueli Mäder, Soziologe | Schwerpunkte Bildung, Diskurs | Freitag, 9:45h | Raum 117

Feministische Demokratie-Utopien

Es gibt keine demokratische Gerechtigkeit ohne Geschlechtergerechtigkeit. Diese Einsicht wird in feministischen und intersektionalen Demokratietheorien in der Gegenwart vielfältig verhandelt. Feministische Demokratieutopien reagieren auf die Tatsache, dass Frauen aus vielfältigen Gründen über Jahrhunderte aus der Sphäre der politischen Macht ausgeschlossen waren. Wir stellen drei feministische Demokratieutopien zur Diskussion.

Katrin Meyer, Philosophie/ Gender Studies, Universität Basel; Birgit Sauer, Politikwissenschaft, Universität Wien; Andrea Zimmermann, Gender Studies, Universität Basel | Schwerpunkte Bildung und Diskurs | Freitag, 9:45h | Raum 001

Demokratie endet nicht am Arbeitsplatz
Von der Mitwirkung zur Wirtschaftsdemokratie
Erfahrungen und Perspektiven betrieblicher Mitbestimmung

Zwei Inputreferate erläutern die unterschiedlichen Situationen von betrieblicher Mitwirkung / Mitbestimmung in Europa, insb. in Deutschland und der Schweiz. VertreterInnen aus Forschung, betrieblicher Praxis, Gewerkschaften und Politik diskutieren die Frage, inwieweit die gegenwärtigen Praktiken der Mitwirkung / Mitbestimmung Ansätze echter Wirtschaftsdemokratie enthalten und weiterentwickelt werden können.

Wolfgang Schroeder, Universität Kassel; Heinz Gabathuler, Universität Zürich | Paneldiskussion mit: Tamara Funiciello, Präsidentin Juso Schweiz; Elli von Planta, ehem. Präsidentin der Arbeitnehmervertretung der UBS Schweiz; Corrado Pardini, Nationalrat, Gewerkschaft Unia; Romeo Rey, Publizist; Leitung: Hans Baumann, Ökonom und Publizist, Denknetz | Schwerpunkt Diskurs | Weitere Informationen: Zu Deutschland (S. 139-146); Zur Schweiz; SP-Broschüre „Wirtschaftsdemokratie – eine konkrete Utopie mit Zukunft? | Freitag, 9:45h | Aula

Globale Niederlassungsfreiheit als universales Recht
Philosophische und theologische Einsichten für eine politische Praxis

Wie sieht eine globale Ordnung aus, die nicht auf Ausgrenzung von Migrant*innen gründet, sondern auf Universalität und Gleichheit? Die Migrationscharta „Freie Niederlassung für alle“ argumentiert in Zeiten religiös aufgeladener Abgrenzungsdiskurse befreiungstheologisch. Liberale und linke Philosph*innen plädieren für offene Grenzen. Wie setzen wir diese Konzepte in politische Praxis um, wie wird Recht daraus?

Andreas Cassee, Philosoph; Annemarie Sancar, Sozialanthropologin, WIDE; Christoph Albrecht, Jesuiten weltweit; Jacob Schädelin, Theologe/Berner Beratungsstelle für Sans-Papiers; Matthias Hui, Redaktor Neue Wege; Verena Mühletaler, Pfarrerin/Solinetz Zürich | Schwerpunkt Diskurs | Weitere Informationen: Migrationscharta; Matthias Hui: Freie Niederlassung für alle. Theoretische Grundsätze und praktische Perspektive. In: Denknetz-Jahrbuch 2016; Andreas Cassee. Globale Bewegungsfreiheit: Ein philosophisches Plädoyer für offene Grenzen. Suhrkamp-Verlag, Oktober 2016 | Freitag, 9:45h | Raum 118

Migration, soziale Auseinandersetzungen und Gewerkschaften
Die gewerkschaftliche Wahrnehmung der globalen Migration verändert sich
und wird neu ausgerichtet

Die Migration nimmt als globales Phänomen zu. Gewerkschaften bleiben häufig der nationalen Sicht verhaftet. Ein Umdenken hat aber eingesetzt, neue Ausrichtungen sind sichtbar und müssen vertieft werden. Wie es den Gewerkschaften gelingen kann, in der Migrationsproblematik eine zukunftsfähige Rolle zu übernehmen und produktive Lösungen für soziale Auseinanderungen umzusetzen, soll diskutiert werden.

Rita Schiavi, Unia; Marilia Agostinho Mendes, Unia; Roland Herzog, Denknetz | Schwerpunkt Diskurs | Freitag, 9:45h | Raum 212

Universität und Demokratie
Wie können wir die Forderungen der 68er Bewegung aufgreifen und neu artikulieren?

Die Demokratisierung der Universitäten war eine Hauptforderung der 68er-Bewegung. Es ging um die soziale Öffnung des Studiums und um Demokratie innerhalb der Universitäten. Wie steht es damit heute, angesichts der zunehmenden Ökonomisierung? Wie können wir der Forderung nach Demokratie erneut Nachdruck verleihen – gegen die traditionelle Ordinarienuniversität und gegen das neue Managementdenken?

Peter Streckeisen, Seminar für Soziologie, Uni Basel; Antoine Chollet, Aufruf „Pour la recherche“, Universität Lausanne; Sophie Bürgi, Matthias Luterbach & Laura Eigenmann, Zentrum Gender Studies, Uni Basel; kripo Hochschulen Zürich; FG Soziologie, Uni Basel | Schwerpunkt Diskurs | Freitag, 9:45h | Raum 035

Medien und Demokratie
Kommerzialisierung und Krise der Medien

Medien befinden sich in einer Krise. Werbung und Nutzer wandern ab zu Suchmaschinen und Social Media. Doch was heisst das für die Produktion von Journalismus? Und was sind die Folgen für die Demokratie? Das Seminar behandelt theoretische Grundlagen und formuliert medienpolitische Auswege aus der Krise.

Werner A. Meier, Arbeitsgruppe für Kommunikationsforschung und –beratung  AGK | Manuel Puppis, Universität Fribourg Schwerpunkt Bildung | Schwerpunkt Bildung | Freitag, 9:45h | Raum 103

Bringt Bewegung in den Laden
Organisationen und Bewegungen
Ansätze zum Balanceakt zwischen Blockade und Befruchtung

Wie mobilisieren wir die Menschen? Wie organisieren wir, ohne Bewegungen zu ersticken? Ausgehend von neuen Ansätzen in der SP sowie von den Erfahrungen der TeilnehmerInnen diskutieren wir unsere Mobilisierungsarbeit …aber Achtung: Möglicherweise müssen wir dabei die Komfortzone gemächlicher Organisationverwaltung verlassen und unsicheres, dynamisches, spannendes Terrain betreten!

ProjektleiterInnen Bewegung, SP Schweiz: Andrea Arezina und Micha Küchler | Freitag, 9:45h | Raum 104

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Nur in einer umfassenden Demokratie, können Menschenrechte, Freiheitsrechte und Frieden durchgesetzt, kann die kollektive Verantwortung für die Umwelt wahrgenommen, können globale Gerechtigkeit und sozialer Ausgleich erkämpft, können Konflikte auf Augenhöhe gelöst werden.Von einer solchen Demokratie sind wir weit und zunehmend weiter entfernt.

Der Kongress ‚Reclaim Democracy‘ ist der Ort für Debatten darüber, wie Demokratie gestärkt werden kann.

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