Freitag, 15.15 Uhr

Was ist Demokratie eigentlich?
Eine kritische Geschichte der Demokratiekonzepte

Was Demokratie ist, ist umstritten. Kann es sein, daß alle recht haben – oder gibt es Kriterien, die eine genauere Bestimmung ermöglichen?

Alex Demirović, Frankfurt-Berlin | Schwerpunkt Bildung | Freitag, 15:15h | Raum 116

Direkte Demokratie und Populismus
In welchen Zusammenhang stehen Direkte Demokratie und Populismus?
Ist das Schweizer Modell exportierbar?

Europaweit werden Demokratien vom Populismus herausgefordert. Die PopulistInnen geben vor, für das Volk zu sprechen und fordern mehr Direkte Demokratie. Wir diskutieren, ob und inwiefern sich Populismus und Direkte Demokratie gegenseitig bedingen. Dabei wird insbesondere auf die Erfahrung der Schweiz hingewiesen, wo nach wie vor alle politischen Kräfte die Direkte Demokratie wesentlich mittragen.

Frank Decker, Universität Bonn und Mitglied im Lehrkörper der Akademie für Soziale Demokratie der FES | DiskutantInnen: Andreas Gross, Politologe, alt National- und Europarat; Samira Marti, Juso, Mitinitiantin Demokratie-Initiativen Baselland | Moderation: Nenad Stojanović, Universität Luzern | Mitarbeit: Lea Portmann | Schwerpunkt Diskurs | Weitere Informationen: Frank Decker, Der Irrweg der Volksgesetzgebung (2016) | Andreas Gross, Die unvollendete Direkte Demokratie (2016) | Freitag, 15:15h | Aula

Steueroase oder globale Verantwortung?
Für eine Schweizer Steuerpolitik der globalen Gerechtigkeit

Die Schweiz gehört zu den führenden Mitspielerinnen im globalen Steuerwettbewerb. Dieser torpediert egalitäre Beziehungen zwischen den Weltregionen. Davon sind im Süden wie im Norden zuerst immer Frauen und Mädchen betroffen. Wir setzen uns kritisch mit der Unternehmenssteuer-Reform III auseinander und diskutieren Schritte für mehr globale Verteilungs- und Geschlechtergerechtigkeit.

Natascha Wey, Zentralsekretärin VPOD/ Co-Präsidentin SP Frauen; Bruno Gurtner, Mitgründer und Ex-Präsident Tax Justice Network; Dominik Gross, Steuer- und Finanzpolitik Alliance Sud; Schwerpunkte Bildung, Diskurs | Weitere Informationen: Alliance Sud; Tax Justice; Eurodad; Global Tax Justice; Denknetz Steuer- und Fiskalpolitik; Gabriel Zucman, Steuerosasen. Wo der Wohlstand der Nationen versteckt wird. Suhrkamp 2014; Nicholas Shaxson, Schatzinseln. Wie Steueroasen die Demokratie untergraben. Rotpunkt 2011 | Freitag, 15:15h | Raum 035

Umstrittene Demokratien in Lateinamerika
Die Beispiele Bolivien und Kolumbien

Wir erleben gegenwärtig eine Krise in Ländern mit „progressiven“ Regierungen wie Bolivien sowie Krise und jahrzehntelange Gewalt in Kolumbien. Doch in den Städten und auf dem Land bilden sich neue und dynamische Formen der Demokratie heraus, die sich mitunter auf die bestehende Demokratie beziehen, mitunter aber eigene Wege gehen.

Kristina Dietz, FU Berlin; Mario Rodríguez, Stadtaktivist La Paz, Bolivien; Ulrich Brand, Universität Wien; Alberto Acosta, Ecuador | Schwerpunkt Diskurs | Freitag, 15:15h | Raum 118

Umkämpfte Care-Democracy
Care-Regime, Sozialpolitik und Sorgeextraktivismus

Care-Regimes organisieren, wer Zugang, Anspruch oder Rechte auf Daseinsvorsorge, Pflege und soziale Leistungen hat und welche Akteur*innen Care-Arbeit in welchen Institutionen ausführen. Sie beruhen auf geschlechtsspezifischen und transnationalen Arbeitsteilungen und einem Sorgeextraktivismus. Kämpfe um Care-Democracy zielen auf Mitbestimmung und Neugestaltung aller Dimensionen von Care-Regimen.

Katharina Pühl, Rosa-Luxemburg-Stiftung; Christa Wichterich, Soziologin, feministische Publizistin, Universitätsdozentin; Sarah Schilliger, Soziologin, Uni Basel; Gabriele Winker, TU Hamburg/Harburg, Netzwerk Care Revolution | Schwerpunkt Diskurs | Weitere Informationen: Care statt Crash. Sorgeökonomie und die Überwindung des Kapitalismus. Denknetz-Jahrbuch 2013; Gabriele Winker. Care-Revolution – Schritte in eine solidarische Gesellschaft. 2015 Bielefeld; Mario Candeias/Katharina Pühl: Sorgen für Morgen. Wohlfahrt statt Akkumulation: Für eine sozial-ökologische Transformation. In: Journal Rosa Lux 2/2014, S. 22f. ; Sarah Schilliger: (Selbst-)Organisierung von polnischen Care-Arbeiterinnen in der Schweiz In: Zeitschrift LuXemburg 2015; Wichterich, Christa (2016): Feministische Internationale Politische; Ökonomie und Sorgeextraktivismus. In: Brand, Ulrich/Schwenken; Helen/Wullweber, Joscha (Hrsg.) (2016): Globalisierung analysieren, kritisieren und verändern. Das Projekt Kritische Wissenschaft, Hamburg. | Freitag, 15:15h | Raum 001

Linke Medienoffensive
Diskussion zum Auf- und Ausbau gegenhegemonialer und demokratischer Medien

Wir diskutieren mögliche Strategien zum Auf- und Ausbau alternativer Medien, die darauf zielen, der neoliberalisierten Medienlandschaft eine gegenhegemoniale, wirklich demokratische Öffentlichkeit entgegen zu stellen. Inputs von medienpolitisch Aktiven und freie Diskussion, um mögliche Chancen und Probleme einer linken Medienoffensive.

Roman Berger, ehem. Korrespondent Tages-Anzeiger, Journal 21, syndicom; Dolores Zoé Bertschinger, RosaRot/Widerspruch; Léa Burger, RosaRot/Neue Wege; Bettina Dyttrich, WOZ; Niggi Ullrich, Medien für Alle;  Christoph Moser, Project R; Werner A. Meier, Arbeitsgruppe für Kommunikationsforschung und -beratung AGK | Schwerpunkte Diskurs, Handeln | Weitere Informationen: Jonas Aebi / Kaspar Surber (2016): Nicht die Form der Medien ist entscheidend – sondern die des Journalismus. In: Widerspruch 67 | Freitag, 15:15h | Raum 212

Citizenship und „illegale” Partizipation in Zeiten der Postdemokratie

Wie funktionieren die heutigen rechtlich-politischen Dispositive der Entrechtung und Repression gegen Migrant*innen, und wem und wozu dienen sie? Was sind Formen und Möglichkeiten der politischen Partizipation und des Widerstandes in der asymmetrischen Demokratie? Wie beteiligen sich Illegalisierte, Sans-Papiers, (abgewiesene) Asylsuchende und Bürger*innen aktivistisch am Kampf für Grundrechte?

Sharon Saameli, Autonome Schule Zürich; Antonio Danuser, Freiplatzaktion Zürich | Schwerpunkt Handeln | Weitere Informationen: Autonome Schule Zürich | Freitag, 15:15h | Raum 117

Planet13: Selbstverwaltung als demokratische Aktion finanziell Benachteiligter
Austausch zu Erfahrungen mit Selbstverwaltung und ihrer demokratischen Bedeutung

Finanziell Benachteiligte sind de facto weitgehend ausgeschlossen von demokratischer Teilhabe. Vor dem Hintergrund ist das Internetcafé Planet13 eine seltene Erscheinung. Es existiert seit 10 Jahren und beruht auf demokratischer Selbstverwaltung von Armutsbetroffenen. Aktive Mitglieder berichten von ihren Erfahrungen. Wie kann die Verbreitung selbstverwalteter Einrichtungen gefördert werden?

Avji Sirmoglu, Aktivistin, Mitbegründerin des Planet13; Peter Streckeisen, Dozent ZHAW; Schwerpunkt Handeln | Weitere Informationen: www.planet13.ch | Freitag, 15:15h | Raum 104

Eviction and resistance
Anti-displacement fights in the post-2008 economic crisis

The workshop brings together activists, scholars, collectives, and platforms from different cities in Southern Europe to engage collectively in an exploration of the potential and limits of anti-gentrification discourses and practices in facing the regimes of expulsion that characterize Southern European cities in the current period of austerity.

Rémy Baudoui, Institut d’Urbanisme et Institut d’Etudes Politiques de Paris; Sarah Fiorelli, Institute of Citizenship Studies (InCite), University of Geneva; Sandra Annunziata, Marie Curie Research Fellow at the University of Leicester | Schwerpunkt Handeln | Weitere Informationen: García-Lamarca, M. and Kaika, M. (2016), ‘Mortgaged lives’: the biopolitics of debt and housing financialisation; Professor Loretta Lees, Dr. Sandra Annunziata: Exploring Anti-Gentrification Practices and policies in Southern European Cities | In Englisch, deutsche Übersetzung | Freitag, 15:15h | Raum 103

Stadtrundgang Basel
Ein Spaziergang zu den stadtpolitischen Brennpunkten der Stadt

Der Stadtrundgang führt uns an verschiedene Orte, an denen sich im Stadtraum deutlich macht, wie die fortschreitende Ökonomisierung der Stadt sich im „trinationalen“ Lebensraum zeigt und gleichzeitig, wo und wie urbaner Widerstand von unten Fragen zur Mitbestimmung und Mitwirkung neu aufwirft.

Reto Bürgin, Stadtforscher, ETH Wohnforum – ETH CASE; Claudia Saalfrank, Humangeographin Universität Basel | Freitag, 15:15h | Treffpunkt: Kongress-Tageskasse

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Nur in einer umfassenden Demokratie, können Menschenrechte, Freiheitsrechte und Frieden durchgesetzt, kann die kollektive Verantwortung für die Umwelt wahrgenommen, können globale Gerechtigkeit und sozialer Ausgleich erkämpft, können Konflikte auf Augenhöhe gelöst werden.Von einer solchen Demokratie sind wir weit und zunehmend weiter entfernt.

Der Kongress ‚Reclaim Democracy‘ ist der Ort für Debatten darüber, wie Demokratie gestärkt werden kann.

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